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VERANSTALTUNGEN

06.09.2020 - 13.12.2020 | Niesky
Bildende Kunst,Sonderausstellung

„Von Niesky aus in die weite Welt“ - Bilder und Zeichnungen von Hermann Wirth (1877-1956)

Beschreibung
Durch die Schultore des berühmten Nieskyer Pädagogiums gingen im Laufe der Geschichte zahlreiche Schüler, die später auf unterschiedlichen Fachgebieten erfolgreich und bekannt wurden.
Zu ihnen zählt der Künstler Hermann Wirth (1877-1956). Mit seiner Frau Edith gehört er zu den wichtigsten Vertretern der ostpreußischen Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Als Sohn einer Herrnhuter Missionarsfamilie in Labrador/Kanada geboren, wurde Hermann Wirth ab seinem sechsten Lebensjahr an den Internatsschulen der Herrnhuter Brüdergemeine in Kleinwelka und Niesky erzogen. Nach dem Abschluss des Nieskyer Pädagogiums begann er die theologische Ausbildung in Gnadenfeld. Doch er fühlte sich zur Kunst berufen und wechselte schon bald an die Königliche Kunstschule nach Berlin.
Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium kehrte er für kurze Zeit nach Niesky zurück und unterrichtete als Zeichenlehrer am Pädagogium. 1902 berief ihn der preußische Kulturminister an die Kunstakademie nach Königsberg, wo er dreißig Jahre lang als Professor lehrte. In seinem Amt war er für die Ausbildung des Zeichenlehrernachwuchses verantwortlich.
In Königsberg verlebte Hermann Wirth seine glücklichste und schaffensreichste Zeit. Hier lernte er seine zukünftige Frau, die Malerin Edith Sukkau kennen. Tagebücher, Skizzen, Zeichnungen und Bilder zeugen von ausgedehnte Reisen in verschiedene Länder Europas, die das Paar während dieser Zeit unternahm. Skizzenblock und Stift, Staffelei und Farben waren beständige Begleiter.
Nach Auflösung der Kunstakademie im Jahr 1932 verließ die Familie Ostpreußen und eine Zeit der Wanderjahre begann. Zahlreiche Aquarelle und Zeichnungen zeugen von den Reisen durch Italien und innerhalb Deutschlands. Bedingt durch die schwere Krankheit seiner Frau kamen sie nach Königsberg zurück, wo Hermann Wirth nach ihrem Tod 1941 allein zurück blieb.
Nach der Vertreibung aus Ostpreußen fand er schließlich im Bergischen Land bei Köln eine neue Bleibe. Die letzten drei Lebensjahre verbrachte er in der Brüdergemeine Neuwied am Rhein. Auf dem dortigen Gottesacker der Herrnhuter Brüdergemeine wurde er 1956 beigesetzt.
Nur ein Bruchteil seiner Zeichnungen und Aquarelle haben Kriegswirren, Flucht und Vertreibung überstanden. Einige davon hängen in Museen, ein Teil befindet sich im Besitz der Familie.
Gemeinsam mit der Familie wurden für die Ausstellung in Niesky über 30 Kunstwerke ausgewählt. Anhand dieser Bilder lassen sich die Stationen seines Lebens, beeinflusst durch das politische Zeitgeschehen, auf eindrucksvolle Weise nachvollziehen.
Ergänzt wird die Ausstellung durch interessante Dokumente und Fotografien aus dem Unitätsarchiv der Evangelischen Brüdergemeine Herrnhut, welche die Biografie des Malers eindrucksvoll dokumentieren.

Weitere Informationen: www.museum.niesky.de