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VERANSTALTUNGEN

03.12.2014 - 31.12.2022 | Oybin
Ausstellung


© 2013 / Burg und Kloster Oybin
Ausstellung im Wohnturm

Beschreibung
Die Habsburger und das Kloster Oybin im 16. Jahrhundert.

Es ist ein äußerst interessantes, ja entscheidendes Jahrhundert für den Oybin, das uns in dieser Ausstellung begegnet. In welche geschichtlichen Zusammenhänge war es nun gestellt?

Die Welt war größer geworden ausgangs des 15. Jahrhunderts, durch die Entdeckungen der Seefahrer in der neuen Welt. Sie brachten eine Konzentration von Reichtum und Macht in Europa eine Blüte von Wissenschaft und Kultur, den Übergang von der Gotik zur Renaissance und neue Ideen, auch in der Geistesgeschichte, die sich in Reformation und Gegenreformation Bahn brachen. Eigentumsverhältnisse wurden in Zweifel gezogen; Umbrüche kündigten sich an - Vorläufer davon hatten schon mit den Hussiten auch am Oybin ihre Visitenkarte hinterlassen - in Form von Steinkugeln, als Zeugnis erfolgloser Belagerung, die uns heut wichtige Zeitzeugen sind.

Noch war die Zeit nicht reif für reformatorische Ziele. Erst das 16. Jahrhundert sollte ein Meilenstein dieser Entwicklung werden Reformation und Gegenreformation drückten der Zeit ihren Stempel auf.

Das Kloster der Cölestiner auf dem Oybin, wo wir auf Spurensuche gegangen sind, zeigt ein kleines Abbild der großen Geschichte und manche der damals eingetretenen Entwicklungen bzw. getroffenen Entscheidungen wirken bis zum heutigen Tag fort.

Das Kloster der Cölestiner 1369 durch Kaiser Karl IV zu Lucca gestiftet, sollte für immer von der böhmischen Krone privilegiert auf dem Oybin seine Heimstatt haben.

Nach Jahrzehnten der Prosperität sogar ein Filialkloster wird auf dem Königstein gegründet doch ebenso schnell ist es wieder aufgelöst - geht die ca. 200jährige Burg- & Klosterzeit zu Ende.
1568 verstirbt der letzte Oybiner Cölestiner im Väterhof zu Zittau. Auch eine Wiederbelebung des Klosters durch die Jesuiten bleibt erfolglos. Es sind nicht nur die Gedanken und Auswirkungen der Reformation wie beispielsweise der Verlust der Klosterdörfer, die protestantisch werden, es ist der Klosterbesitz insgesamt den Ferdinand I. und seine Nachfolger in den Dienst der Gegenreformation stellen.

Er versichert sich der mobilen und immobilen Habe und verpfändet den Klosterbesitz an die Stadt Zittau, bis diese schließlich 1574 Burg und Kloster Oybin mit seinen Besitzungen erwirbt. Ein Rechtsverhältnis, das heute noch gilt.
Doch dieses Rechtsgeschäft hatte wie viele vor und nach ihm einen Haken, die sogenannte Jesuitenpension. Mit ihr begann eine schier unendliche Geschichte.

1.400 Taler vom Oybin ...von Ferdinand I. zunächst für die Gründung des Jesuiten Collegs im Prager Clementinum bestimmt, dann jährlich zum Unterhalt gefordert wurden bis in das späte 18. Jahrhundert ein Zankapfel zwischen Zittau und der böhmischen Krone, selbst dann noch, als die Jesuiten als Orden schon aufgehoben waren. Es belastete in jedem Fall das Verhältnis zum Oybin und ist sicher mit verantwortlich dafür, daß die durch Blitzschlag 1577 zerstörte Burg- und Klosteranlage nicht mehr saniert wurde bis ... doch das ist eine andere Geschichte, die im 19. Jahrhundert ihren Anfang nimmt.
Die Sicherung der mobilen Habe das Klosters durch die böhmische Krone in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts (vor dem Brand) hatte also einen Vorteil, denn die Kostbarkeiten, wozu auch im besonderen die Bibliothek zählte, mit der das Kloster ausgestattet war, wurden somit kein Raub der Flammen.
Doch einige Dinge blieben liegen. Sie lagerten in den untersten Räumen des Kaiserhauses und wurden bei den Sanierungsarbeiten im Jahre 1994 wiederentdeckt – eine kleine archäologische Sensation.

Es handelt sich um Harnischteile, von denen wir die markantesten Stücke in unserer neuen Ausstellung der Öffentlichkeit präsentieren können.

Seien Sie herzlich willkommen