SynopsisWelche Farbe hat das Nichts?
Dokumentarfilm 63 min. auch als DVD erhältlich
Erinnerungen von fünf blinden Menschen stehen im Mittelpunkt des Dokumentarfilms-ein Beitrag zur Alltagsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Kindheit, Arbeit, familiäre Probleme, der Umgang mit ihrer Behinderung und die soziale Sonderstellung der blinden Menschen stehen im Mittelpunkt. Aber auch die Wendepunkte deutscher Geschichte werden mit diesen mündlichen Lebenserinnerungen plastisch dokumentiert. Die Zwangssterilisation blinder Menschen im "3. Reich" wie auch Erinnerungen an die eigens geschaffene "Blinden-HJ, Bann B" gehören zu den makabren Kapiteln dieses Films.
Willi Schlüter wurde als Sohn eines Landarbeiters in der Kate eines adeligen Großgrundbesitzers geboren.
Dr. Annelise Liebe erblindete in ihrer Jugend. Nach dem Besuch eines "Lyzeums" promovierte sie 1938 in Pädagogik und Philosophie und arbeitete nach dem Studium der Musikwissenschaft als Konzertkritikerin
Manfred Vogel kam im Alter von sieben Jahren in die "Landesanstalt Sachsen für Blinde und Schwachsinnige". Ab Kriegsende 1945 arbeitete der ausgebildete Stenotypist bei der Volkspolizei (Kripo) in Chemnitz, jahrzehntelang auch an der Aufklärung von Morden und Selbstmorden sowie Sexualdelikten.
Siegfried Gerhard erlernte in Würzburg den klassischen Blindenberuf des Bürstenmachers.
Sophie Brümmer wurde nach der Blindenschule zur Maschinenstrickerin ausgebildet. Heute spielt sie Orgel und leitete lange den Chor ihrer Kirchengemeinde.
Drehorte beim Projekt "Welche Farbe hat das Nichts?" waren neben dem heutigen Lebensmittelpunkt der Gesprächspartner die früheren Lebensstationen (Oldenburg/H., Berlin, Chemnitz, Wortheim/Baden, Stetten/Franken.
Der Film ist auf Grund eines Buches mit dem Titel "Hier riecht's nach Mozart und nach Tosca. Blinde Menschen erzählen ihr Leben"
von Dr. Wolfgang Drave entstanden, das 1996 in der edition bentheim Würzburg erschienen ist (ISBN 3-92526561-9). Für dieses Buch interviewte er 35 alte blinde Menschen in Deutschland.
Buch und Regie: Dr. Wolfgang Drave Kamera und Schnitt: Klaus Schäfer Ton: Michael John Musik: Michael Krispl